Durchdachte Regenwasserbewirtschaftung für Sportplatz in Neuwied
Mit Wavin läuft es bald wieder rund für den SSV Heimbach-Weis
Im letzten Jahr konnte der SSV Heimbach-Weis aus Neuwied auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Das Jubiläumsgeschenk für die Fußballer kommt mit kleiner Verspätung in den nächsten Wochen: Dann soll der neue Kunstrasenplatz fertiggestellt sein. Für die Entwässerung wurden 190 m³ Q-Bic Plus-Rigole und zwei Certaro HDS Pro-Sein. Für die Entwässerung wurden 190 m³ Q-Bic Plus-Rigole und zwei Certaro HDS ProSedimentationssysteme von Wavin eingesetzt. Damit sind die Voraussetzungen für Spielspaß selbst nach Regen schaffen.
Ein wenig Wehmut schwang mit, als sich die Mitglieder des SSV Heimbach-Weis in Neuwied im Herbst letzten Jahres von ihrem Tennenplatz verabschieden mussten. Viele Erinnerungen an Siege und Niederlagen, an Kraftanstrengungen und Teamgefühl verbinden die über 400 Mitglieder mit dem roten Ascheplatz am Kieselborn. Einige sicherten sich dann auch als Andenken Glasflaschen mit dem alten Belag.
Dennoch überwiegt die Vorfreude auf das Neue: Derzeit laufen die letzten Arbeiten für den Kunstrasenplatz, von dem sich die Fußballer deutlich bessere Spielbedingungen ohne Staub und auf geschrammte Knie erhoffen. Auch soll der Platz nach Regenwetter besser spiel bereit sein als bisher.
Auf die Entwässerung hat das planende Ingenieurbüro Hoffmann aus Nauort daher besonderen Wert gelegt. Hohe Auflagen der Genehmigungsbehörde erschwerten die Planungen, außerdem hatte der Stadtentwässerungsbetrieb eine Entwässerung über die Vorflut bzw. den städtischen Sammler abgelehnt. Vor diesem Hintergrund musste eine Versickerungsanlage eingebaut werden. Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Kunststoffrohrhersteller Wavin GmbH stand der Lieferant auch schnell fest. Zum Einsatz kamen 190 m³ Q-Bic Plus-Rigolen sowie zwei Certaro HDS Pro von Wavin.
Bei der Volumenberechnung von Versickerungsanlagen müssen die örtlichen Starkniederschlagswerte berücksichtigt werden. Im Falle des Sportplatzes Heimbach-Weis hatten die Planer ein 30-jähriges Regenereignis zugrunde gelegt - üblich ist sonst die Dimensionierung nach einem Regenereignis, das statistisch betrachtet alle fünf Jahre vorkommt.
Zügiger Einbau
Der eigentliche Einbau der Rigole Q-Bic Plus durch die Heiler GmbH aus Bielefeld ging dann zügig voran. Das liegt an den Produktvorteilen des modularen Rigolensystems aus 100 Prozent Polypropylen: Das geringe Eigengewicht und· die wenigen, durchdachten Komponenten ermöglichen eine schnelle und damit kostengünstige Installation mit maximaler Design-Freiheit. Ob die Anlage ein- oder mehrlagig, quadratisch oder rechteckig, kompakt, als L-Form oder H-Form gestaltet wird, ist je nach Anforderung frei wählbar, was eine optimale Flächennutzung erlaubt. Durch die integrierten, patentierten Verbinder an allen Komponenten erfolgt das Zusammenstecken auf der Baustelle im Handumdrehen, ohne zusätzliche Clips oder Stifte: Die Verbinder gleiten ohne Aufwand ineinander und gewährleisten direkt die horizontale und vertikale Lagesicherung. So sind die Versickerungselemente sofort nach der Montage begehbar.
Dass Q-Bic Plus hohen statischen Belastungen standhält, liegt an den stabilen sechs Säulen eines jeden Elements. Sie machen innenliegenden Trennwände oder zusätzliche, den Innenraum verengende Komponenten überflüssig. Dadurch ist das System ohne Probleme mit der Kamera zu befahren, inklusive eines Rundum-Panoramas. Die inspizierbare Fläche der Rigole liegt bei mindestens 70 Prozent. Seitliche Anschrägungen halten die Kamera optimal in ihrer Position. Auch die Reinigung und Wartung gelingt dank der Innenkonstruktion über die gesamte Lebensdauer schnell und effizient.
Q-Bic Plus lässt sich nahezu unabhängig vom Bodentyp einsetzen. Als Schutz vor dem umgebenden Boden und um die Funktionstüchtigkeit der Versickerungsanlage zu bewahren, muss die gesamte Rigole mit Vliesstoff umhüllt werden. Wichtig ist dabei eine ausreichende Überlappung von mindestens 50 cm.
Hohe Reinigungsleistung auf engem Raum
Um die Rigole darüber hinaus vor Verschmutzung oder Verstopfung zu schützen, setzten die Tiefbauer zusätzlich zwei Wavin Certaro HDS Pro-Sedimentationsanlagen ein. Sie zeichnen sich durch eine extrem hohe Reinigungsleistung auf engem Raum aus. Das Niederschlagswasser wird dabei mechanisch über das Prinzip der Dichtetrennung von Partikeln befreit. Dies geschieht, indem das verschmutzte Regenwasser über einen Zulauf in das Zentralrohr geleitet wird und nach unten in den als Schlammfang dienenden Schachtboden fällt. Dort setzen sich schwere und große Partikel ab. Mit steigendem Wasserpegel strömt das Wasser durch eine schraubenförmige Konstruktion aufwärts, wobei die Strömungsgeschwindigkeit abnimmt. Auf diese Weise haben selbst kleinste Partikel genügend Zeit, sich abzusetzen. Das derart von Sedimenten gereinigte Niederschlagswasser verlässt das System über den Ablauf. Vorher allerdings erfolgt abschließend ein Rückhalt von auftreibenden Schwimmstoffen wie z.B. Pollen.
Certaro HDS Pro, das eine hohe Lebensdauer von 100 Jahren aufweist, verfügt außerdem über eine Vorkehrung bei Starkregen: Liegen die Zulaufgeschwindigkeiten über 15 l/s, führt die Anlage einen Teil des Zustroms direkt zum Rückhaltebecken.
Wartung von Certaro HDS Pro
Das Volumen des angefallenen Schlamms in der Anlage sollte alle sechs Monate bei trockenem Wetter kontrolliert werden. Dies geschieht mit Hilfe eines Peilstabs und eines Peiltellers. Dabei muss auch der Wasserstand überprüft werden, der sich 2 cm unterhalb der Zulauföffnung befinden sollte. Der Schlamm- und Sandfang wird ohne großen Aufwand mit einem Saugschlauch geleert. Anschließend sollte das Funktionsteil mit einem Hochdruckspülstab oder einem flexiblen Hochdruckschlauch rückgespült werden. Bevor die Zugangsöffnung wieder verschlossen wird, muss Certaro HDS Pro mit sauberem Wasser bis zur Sohle des Abflusses gefüllt werden.
Die Certaro-Sedimentationsanlage besteht aus mehreren Modulen, die vor Ort auf der Baustelle zusammengesteckt werden. Genau wie bei den Q-Bic Plus-Rigolenelementen hat dies erhebliche Vorteile: das Zwischenlagervolumen ist gering. Die Arbeiten an der Versickerungsanlage konnten pünktlich abgeschlossen werden.
Als Letztes soll in den nächsten Wochen der Kunstrasen verlegt werden. Da die hierfür notwendige Verklebung der Nähte nur bei Temperaturen über 10 Grad Celsius aufgebracht werden kann, müssen sich die Beteiligten und Vereinsmitglieder wohl noch etwas gedulden. Dann aber steht der Schaffung von neuen Vereinserinnerungen nichts mehr im Wege. Unabhängig vom Ausgang der künftigen Spiele: Als Gewinn sehen die Mitglieder des SSV den Kunstrasenplatz schon jetzt.
Wavin Außendienst beim Projekt
Stefan Brodner
Technischer Außendienst Tiefbau