Um die Anwohner der Gemeinde Werlte langfristig gegen die negativen Folgen von Starkregen zu schützen, arbeitet die Gemeinde bereits jetzt an Konzepten, wovon bereits erste Konzepte umgesetzt wurden. Im Vordergrund steht dabei nicht nur die Überflutung von Straßen zu verhindern, sondern auch ein nachhaltiges Regenwassermanagement umzusetzen.
Um die Bewohner und städtischen Infrastrukturen zukünftig noch besser vor den negativen Folgen zunehmender Starkregenereignisse zu schützen, hat die im nordöstlichen Emsland gelegene Stadt Werlte hierfür einen Generalentwässerungsplan erarbeitet. Im Zuge dieses wasserwirtschaftlichen Strategiepapiers wurden bereits erste bauliche Maßnahmen im Stadtzentrum der 10.000 Einwohner-Gemeinde umgesetzt. Darunter ein unterirdisches Rigolensystem in der bereits mehrfach von Überflutungen betroffenen Danziger Straße. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen, die die Stadt Werlte als Auftraggeberin der Baumaßnahme bereits in den letzten Jahren mit Rigolensystemen der Wavin GmbH gemacht hat, entschied man sich bei diesem Baustein eines nachhaltigen Regenwassermanagements für den Einsatz der technisch überragenden Q-Bic Plus-Speicherelemente.
Aktuell stehen viele kommunale Netzbetreiber vor der Aufgabe, vor dem Hintergrund eines globalen Klimawandels und der im Zuge dieser Klimaveränderungen zunehmend auftretenden Extremwetterlagen Strategien für ein zukunftsfähiges urbanes Wassermanagement zu erarbeiten. Hier kommt gerade Anlagen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung eine entscheidende Rolle zu. Sie dienen dazu, hydraulische Spitzen abzufangen und sind ein wesentlicher Bestandteil einer verantwortungsvollen Überflutungsvorsorge, indem sie Oberflächenwasser versickern, zurückhalten, gedrosselt ableiten oder – ein wichtiger ökologischer Aspekt – behandeln.
Umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt
Die Stadt Werlte war in der Vergangenheit bereits mehrfach von Starkregenereignissen betroffen. Nach schweren Schäden im Mai 2011 entschieden sich die Verantwortlichen der niedersächsischen Gemeinde für die Ausarbeitung eines Generalentwässerungsplans, der den individuellen hydrologischen, baulichen und topografischen Gegebenheiten vor Ort exakt Rechnung zu tragen hatte. So wurden im Zuge dieser komplexen Ausarbeitung alle im Stadtgebiet vorhandenen Kanäle exakt vermessen, um Fließrichtungen zu erfassen und den Ursprungsort von Überflutungsereignissen genau zu bestimmen. Im Rahmen dieser Bestandsaufnahme konnten einzelne Schwachpunkte klar benannt werden. Neben einem dringenden Handlungsbedarf in den Bereichen der Hauptstraße, der Harrenstätter Straße und Loruper Straße sowie des Berggartens und der Bahnhofstraße wurde darüber hinaus die Danziger Straße als ein besonderer Überflutungs-Hotspot identifiziert. Infolge dessen wurden hier im August 2019 von der Robbers Kultivierungen und Tiefbau GmbH, Werlte, 1200 Rigolenelemente des Systems Q-Bic Plus der Wavin GmbH zu einem unterirdischen Regenrückhaltesystem verbaut. Da für die Erstellung eines offenen Regenrückhaltebeckens in der vorhandenen Stadtlage zu wenig Platz zur Verfügung gestanden hätte, entschieden sich die Stadt Werlte und das Ingenieur- und Planungsbüro Schwennen, Werlte, für den Einsatz der vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) geprüften und zugelassenen Wavin-Systemelemente. Dies erwies sich nicht zuletzt vor dem Hintergrund des hohen Grundwasserstandes im Baugebiet, der überragenden Werkstoffeigenschaften der Q-Bic Plus-Elemente sowie der sehr guten Inspizierbarkeit des Systems als die technisch überzeugendste Lösung für ein nachhaltiges Regenwassermanagement in Werlte.
Alles aus einer Hand
Viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Deshalb begrüßten es die Verantwortlichen der Stadt Werlte als besonderen Pluspunkt, dass die Planung sowie der Einbau und die Verschweißung der Elemente quasi „aus einer Hand“ erfolgten. Um dies zu gewährleisten, hatte sich die Wavin GmbH im Vorfeld der Baumaßnahmen bereits zu einem frühen Zeitpunkt mit dem planenden Ingenieurbüro sowie mit dem bauausführenden Unternehmen bezüglich des konkreten Bauablaufs und der Verlegung ausgetauscht. Und um die Maßnahme tatsächlich komplett aus einem Guss zu realisieren, erfolgte die für die Herstellung der Rückhaltefunktion erforderliche Ummantelung der Rigolenelemente mit PE-Folie und die Verschweißung der Folie durch den Wavin-Kooperationspartner KAT Kunststoff-Abdichtungs-System GmbH, Wiesmoor. Das Unternehmen hat sich auf die Verschweißung von PE-Folien insbesondere bei Rückhalterigolen spezialisiert und arbeitet seit rund sechs Jahren mit Wavin zusammen, um für Kunden wie die Stadt Werlte ganzheitliche Lösungskonzepte anzubieten und umzusetzen. All dies ermöglichte nach Beendigung des Projekts die Erteilung einer Gesamtgewährleistung auf Material, Einbau und Verschweißung.
Q steht für Qualität
Nachdem der Bau eines offenen Rückhaltebeckens in der Danziger Straße für die Verantwortlichen schnell vom Tisch war, war man auf der Suche nach einem konsequent qualitätsorientierten und vor Ort gut handelbaren Rigolen-System mit überzeugenden Leistungsparametern. Dies führte schnell zu einer Entscheidung zugunsten des modularen Versickerungs- und Rückhaltesystems Q-Bic Plus von Wavin, das aufgrund seiner hohen Flexibilität Planern und Verlegern viele Vorteile bietet. So ließ sich die Systemgeometrie perfekt an die örtlichen Gegebenheiten und an die in der Danziger Straße geforderte Rückhaltefunktionalität anpassen. Dies war dadurch problemlos möglich, dass das Konzept von Q-Bic Plus auf einer geringen Anzahl durchdachter Systemkomponenten basiert. Diese sind in ihrer Konstruktion so aufgebaut, dass sie je nach Einsatz unterschiedliche Funktionen übernehmen können. Auf diese Weise stehen mit nur wenigen Bauteilen nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfügung: ob ein- oder mehrlagig, quadratisch oder rechteckig, kompakt oder als L- oder H-Form, durch die Kombination von Längs- und Querverlegung sind der Gestaltung fast keine Grenzen gesetzt. Durch die werkseits installierten Stecker ist keine zusätzliche Verwendung von Clips oder Pins mehr notwendig. Das spart Zeit und damit Kosten. Darüber hinaus können mit nur einer Anschlussplatte Rohranschlüsse (Spitzende) in DN/OD 160, 200, 315 und DN/OD 400 hergestellt werden. Die universelle Konstruktion der Anschlussplatte ermöglicht Anschlüsse oben als Zulauf oder auch unten als Ablauf. Zudem kann diese an jeder Stirn- bzw. Seitenfläche der Speicherelemente montiert werden. Für eine optimale Einstecktiefe bietet die Anschlussplatte einen integrierten Anschlag. Zum Anschluss einer Rohrmuffe gibt es entsprechende Rohranschlussstücke mit Spitzende.
Last aber not least kann Q-Bic Plus durch seine überragenden Werkstoffeigenschaften punkten: die aus 100 Prozent Polypropylen (PP) Neumaterial hergestellte Produktlösung verfügt über eine hohe vertikale und horizontale Belastungsfähigkeit, so dass eine Funktionssicherheit von 50 Jahren sicher erreicht werden kann.
Alles im Blick
Q-Bic Plus ist derzeit das wohl zugänglichste Versickerungs- und Rückhaltesystem am Markt. Da die statische Standfestigkeit der Rigole bereits durch die 6 Säulen eines jeden Speicherelementes gewährleistet wird, sind keine innenliegenden Trennwände oder zusätzliche, den Innenraum verengende, Komponenten mehr notwendig. Auf diese Weise kann die Rigole in alle Raumrichtungen inspiziert und gereinigt werden. Die inspizierbare Fläche der Rigole liegt damit bei mindestens 70 Prozent und erlaubt die Erstellung eines 360°-Panoramas der gesamten Rigole. Die über die ganze Bauhöhe durchlaufenden Säulen bilden zudem in der gesamten Höhe freie Kamera- und Spülwege ohne Hinterschneidungen. Mit einer Gesamtbreite von 370 mm in Quer- bzw. 260 mm in Längsrichtung ist genügend Platz für jede Art von Kamera oder Inspektionsgerät.
Integrierte Inspektions- und Reinigungsschächte ermöglichen darüber hinaus einen einfachen und freien Zugang zu jeder Ebene der Rigole. Inspektions- und Wartungsgerät kann auf diese Weise einfach in die Rigole eingebracht werden und erlaubt die Inspektion jeder Lage.
Überschwemmungen adé
Mit Fertigstellung der Regenrückhalte-Baumaßnahme werden die Anwohner der Danziger Straße zukünftig keine nassen Füße mehr bekommen. Auch für Straßen und Keller heißt es damit nicht mehr mehr „Land unter“, womit eine starkregenindizierte Gefährdung von Menschen und Immobilien glücklicherweise der Vergangenheit angehört. Darüber hinaus konnten zur Verschönerung des Stadtbilds und zur Freude der Bürgerinnen und Bürger oberhalb der Rigolen Grünpflanzen gesät werden, die für ein prachtvolles grünes Ambiente sorgen und die technischen Bauteile im Untergrund schnell vergessen lassen. Alles in allem also ein mehr als gelungener Abschluss, der zusätzlich davon gekrönt wurde, dass alle beteiligten Baupartner mit der hervorragenden Kommunikation während der gesamten Projektdurchführung begeistert waren. Damit war es für den Auftraggeber, die Stadt Werlte, klar, dass man auch zukünftig sehr gerne wieder mit der Wavin GmbH zusammenarbeiten wolle.
Beteiligte Projektpartner:
Gemeinde WerlteRobbers Kultivierungen und Tiefbau GmbH
KAT Kunststoff-Abdichtungs-System GmbH
Ihr Wavin-Ansprechpartner
Berthold Kruse
Technischer Außendienst