Bedeutung des Schallschutzes in der Gebäudetechnik

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2021-09-07 06:16:00


Nicht zuletzt im Zuge einer verstärkten Urbanisierung wird Lärmbelästigung zu einer wachsenden Beeinträchtigung von Lebensqualität und Wohnkomfort und oft sogar zu einer ernstzunehmenden Gesundheitsgefährdung. Entsprechend hoch liegt die Anforderung, wenn es darum geht, moderne Gebäude zu „leisen“ Wohlfühlorten zu machen, die über eine hohe Aufenthaltsqualität verfügen: Nutzer erwarten, dass sie Orte für Rückzug, Ruhe und Konzentration finden.Engineer-act-ASplus

 

Schallschutz beschränkt sich mittlerweile allerdings nicht nur auf eine hochwertige Fassadendämmung oder Fensterisolierung: Auch der Installationstechnik im Innern von Gebäuden kommt eine herausragende Rolle zu. Wavin nimmt sich mit ausgeklügelten Produktlösungen bereits seit Jahrzehnten dieses wichtigen Themas an.

Es ist nicht nur eine Frage des Komforts: Seit längerem steht fest, dass Lärm krank machen kann. Entscheidend dafür, wann Geräusche als Lärm wahrgenommen werden, ist nicht ihre tatsächliche Lautstärke, sondern ob sie als störend empfunden werden. Angesichts der vielfältigen Geräuschquellen, denen wir heutzutage ausgesetzt sind, ist der Schutz vor Umgebungslärm daher wichtiger denn je. Hier kann auch die moderne Gebäudetechnik einen wichtigen Beitrag leisten, um Menschen gegen störenden Schall zu schützen. Denn häufig resultieren beanstandete Geräusche aus akustischen Schwachstellen in den Entsorgungsleitungen: Das Rauschen der Toilettenspülung oder vom Duschabfluss aus der Nachbarwohnung kann schnell die Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden oder im Hotelzimmer schmälern. Im Hochbau rückt das Thema Schallschutz in der Installation daher immer stärker in den Fokus.

Geräusche in der Abwasserinstallation

Installationsgeräusche entstehen durch Wirbel im hinabfließenden Wasser (Strömungsgeräusche) und durch Umlenkungen in Abzweigen oder Bögen (Prallgeräusche). Während Strömungsgeräusche im hohen Frequenzbereich liegen, sind Prallgeräusche dagegen im tiefen Bereich zu verorten – hier kann bereits eine geringfügige Überschreitung der Wahrnehmungsschwelle zu einer Belästigung führen, zumal sich Geräusche tiefer Frequenzen über große Entfernungen hinweg ausbreiten.

Unterschieden werden kann zwischen Luftschall und Körperschall: Die Verwirbelung des Abwasser-Luft-Gemischs bei hinabströmendem Wasser versetzt die Rohrwand in Schwingungen und strahlt als Luftschall hörbar vom Rohr ab. Ein Teil dieser Schwingungen wird über ungedämmte oder unzureichend gedämmte Rohrleitungen und Rohrschellen in die Installationswand und von dort in angrenzende Räume übertragen (Körperschallübertragung). Sie ist eine der häufigsten Schallschutzprobleme in der Haustechnik. Für einen effektiven Schallschutz in der Installation ist es erforderlich, sowohl den Körperschall als auch den Luftschall zu berücksichtigen.

Normen und Richtlinien zum baulichen Schallschutz

Die DIN 4109-1:2018-01 beschreibt die Erfüllung der Mindestanforderungen beim baulichen Schallschutz. Danach gilt für Installationsgeräusche aus Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen ein maximaler Schalldruckpegel von 30 dB (A) in Wohn- und Schlafräumen beziehungsweise von maximal 35 dB(A) in Unterrichts- und Arbeitsräumen. Werte für einen erhöhten Schallschutz definiert die DIN 4109-5 2020-08. Die hier genannten Werte liegen 3 bis 5 dB (A) unter den Mindestanforderungen. Wer beim Schallschutz noch weitergehen möchte, kann die VDI-Richtlinie 4100 heranziehen. Sie legt zum Beispiel zusätzliche Schallschutzstufen für maximale Geräusche aus Nachbarwohnungen fest, die werkvertraglich zwischen Bauherren und ausführendem Unternehmen vereinbart werden können: Während die Schallschutzstufe 1 (SSt I) den Anforderungen der DIN 4109 von maximal 30 dB (A) im Wohn- und Schlafraum entspricht, bieten die Richtwerte der Schallschutzstufen II und III einen besseren Schallschutz von maximal 27 bzw. 24 dB (A) im Mehrfamilienhaus und 25 beziehungsweise 22 dB (A) im Doppel- oder Reihenhaus. Innerhalb der eigenen vier Wände gilt laut VDI 4100 SSt EB I ein Wert von 35 dB (A) sowie laut SSt EB II ein Wert von 30 dB (A).

Die VDI 4100 mit den Schallschutzstufen SSt II und SSt III ist von diversen Gerichten als maßgebliche Richtlinie für erhöhten Schallschutz bestätigt worden. Damit bietet sie eine Grundlage, aufgrund derer erhöhte Anforderungen an den Schallschutz umgesetzt werden können. Zum Teil noch über dem Anforderungsniveau der VDI 4100 liegt die Dega-Empfehlung 103, die eine Klassifizierung des Schallschutzes von Wohnungen in insgesamt sieben Stufen vornimmt.

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Schall-Absorption durch das Abwasserrohrsystem

Mit der Wahl des richtigen Abwasserrohrsystems kann die Entstehung des durch Haustechnik bedingten Schalls entscheidend beeinflusst werden. Dabei sind sowohl die Materialzusammensetzung, die Materialdichte als auch die Wandstärke von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Schall-Absorption.

Wavin hat mit dem Premium-Schallschutzrohr Wavin AS seit mehr als drei Jahrzehnten weltweit die Standards in der Hausabflusstechnik gesetzt. Seinem Anspruch entsprechend, optimale Lösungen für höchstmöglichen Komfort und Sicherheit der Nutzer zu bieten, hat der Kunststoffrohrspezialist aus Twist jüngst das neue Premium Schallschutzsystem Wavin AS+ auf den Markt gebracht, dass das bewährte Wavin AS noch weiter optimiert und mit dem sich Bauvorhaben gemäß VDI 4100 SSt III realisieren lassen. Sein Werkstoff, mineralverstärktes Polypropylen, und sein dreilagiger Rohraufbau minimieren sowohl den Luftschall als auch den Körperschall. Dank einer Wandstärke von 5,3 mm und einer durchgängig hohen Dichte von ~1,90 g/cm³ werden Schwingungen deutlich reduziert.

Die Rohrschelle – ein Protagonist im Gesamtsystem

Eine wichtige Stellschraube mit Blick auf die Reduzierung von Geräuschen aus der Installation ist auch die Rohrschelle: Das fließende Wasser im Abwasserrohr verursacht Schwingungen, die sich über die Rohrschelle auf die Wand übertragen und so als Körperschall wahrgenommen werden. Wavin hat diese Möglichkeit einer weiteren Schallabsorption erkannt und hat die auf Wavin AS+ optimal angepasste blaue Wavin Systemschelle entwickelt. Wie Prüfungen durch das Fraunhofer IBP gemäß DIN EN 14366 ergeben haben, liefert sie 11 dB (A) mehr Schallschutz-Sicherheit als die in der DIN 4109-5 2020-08 geforderten 25 dB (A). Aber auch bereits mit einer Standard-Rohrschelle mit Gummieinlagen wird zusammen mit Wavin AS+ ein Wert von 19 dB(A) erreicht.

Die Wavin Systemschelle lässt sich mit ihren speziellen gelben Abstandhaltern als Gleitpunktschelle einsetzen. Werden diese Abstandhalter entfernt, wird aus der Gleitpunktschelle eine Festpunktschelle, bei der die Gummieinlage das Abflussrohr sicher umfasst. Auch die Variante Stütz- und Fixierschelle ist möglich: In diesem Fall wird über der Gleitpunktschelle eine Festpunktschelle angebracht - mit einem herausragenden Ergebnis für den Schallschutz von 10 dB (A).

Im Sinne einer möglichst kosteneffizienten Installation ist eine Kombination des Premium-Schallschutzsystems AS+ mit dem Komfort-Schallschutzsystem SiTech+ möglich.

Kompatibel mit Wavin AS+ ist auch die Brandschutzmanschette BM-R90. Dieses System verschließt bei einem Brand die Wand- oder Deckendurchführung und verhindert, dass Feuer, Rauch oder Gas sich ausbreiten. BM-R90 eignet sich für gerade Rohrdurchführungen durch Wand und Decke, insbesondere für schräge Rohrführungen bis 45 Grad und für Rohrführungen mit Muffe oder Formteil. Natürlich berücksichtigt die Manschette auch diverse Nullabstände, um den kostbaren Platz in Installationsschächten zu reduzieren.

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Wavin Systemschelle mit Abstandshaltern für mehr Sicherheit

Erweiterte Garantiezeit

Für optimale Ruhemöglichkeiten und damit für ein gesteigertes Wohlbefinden der Nutzer ist es notwendig, dass die Installationslösungen in Wohnungen und Büros über die in der DIN 4109 festgelegten Mindestanforderungen zum baulichen Schallschutz hinausgehen. Das Premium Schallschutzrohr Wavin AS+ gibt Bauherren und Planern Sicherheit, denn es ermöglicht zusammen mit der passenden Systemschelle höchsten Schallschutz.

Aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Herstellung von Installationsrohren und bestätigt durch sorgfältige interne sowie externe Prüfungen ist man bei Wavin von der hervorragenden Qualität von Wavin AS+ überzeugt. Diese Überzeugung gibt der Spezialist für Kunststoffrohrsysteme an seine Kunden weiter. So erhalten alle Installationsbetriebe – nach erfolgreicher Registrierung des in Betrieb genommenen Systems – eine Garantieurkunde über 20 Jahre.

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Für mehr Wohnkomfort und Sicherheit - Wavin AS+ mit 20 Jahre Garantie