Der Weg zum Qualitätssiegel - Nachhaltiges Bauen

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2024-10-25 06:00:00


Nachhaltiges Bauen ist ein zentraler Baustein innerhalb der Energiewende. Dabei werden nicht nur die verbauten Baustoffe betrachtet, sondern auch die Unterhaltungskosten unserer Gebäude.

Ein entscheidender Aspekt ist u.a. die Nutzung von nachhaltigen, umweltschonenden und schadstofffreien Bauprodukten. Damit Produkte, die diese Anforderungen erfüllen, auch eingesetzt werden, gibt es die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG-Förderungen). Um diese Förderungen zu erhalten, müssen Gebäude ein Nachhaltigkeitszertifikat nachweisen (z.B. nach DGNB oder QNG).

Wie der Prozess zum Nachhaltigkeitssiegel aussieht und was von den Beteiligten zu tun ist, lest ihr in diesem Blog:

Was heißt „nachhaltiges Gebäude“ im Bausektor überhaupt?

Bei einem nachhaltigen Gebäude wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet. Die sogenannte Ökobilanz. Und mit ihm auch die eingesetzten Baustoffe.

Der Lebenszyklus von Gebäuden und Produkten umfass vier Stufen:

 

A: Herstellungsphase

                A1: Rohstoffgewinnung (Welche Rohstoffe werden verwendet)

                A2: Transport (Transport der Rohstoffe zum Hersteller)

                A3: Produktion (Herstellung eines Produktes beim Hersteller)

                A4: Distribution (Transport von der Produktion hin zur Baustelle)

                A5: Einbau (Verarbeitung im Gebäude)

B: Nutzung des Gebäudes

C: Ende der Nutzungszeit (Entsorgungsphase, Rückbaufähigkeit)

D: Recyclingfähigkeit

 

Nachfolgend eine Übersicht, wie Wavin diese Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen auf allen Stufen des Produktlebenszyklus umsetzt (belegt durch EPDsEnvironmental Product Declarations):

messung ihrer nachhaltigkeit_v2_600_600

Der Prozess zum Nachhaltigkeitszertifikat (DGNB/QNG)

Im vorgelagerten Prozess müssen Produkthersteller belegen, dass Ihre Produkte die Kriterien der DGNB erfüllen. Durch EPDs werden die Umweltauswirkungen der einzelnen Produkte über ihre Lebensphase hinweg dargestellt:

A (Herstellung) => B (Nutzung) => C (Lebensende) => D (Recycling)

Auf der Grundlage dieser EPDs können Produkte bewertet werden und Prüfzertifikate erhalten, wie z.B. das „geprüft nachhaltiges Produkt“ Zertifikat vom Sentinel Holding Institut.

Im Zertifizierungsprozess können dann diese Zertifikate im DGNG Navigator an zentraler Stelle hinterlegt werden und können somit direkt in den Zertifizierungsprozess einfließen. Die DGNB als zentrale Zertifizierungsstelle verleiht dann das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG), welches wiederum als Voraussetzung gilt die BEG-Förderung zu erhalten.

 

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Die Akteure innerhalb des DGNB Zertifizierungsprozesse:

beauftragt die Nachhaltigkeitsbewertung und veranlasst zusätzliche Planungs- und Nachweisleistungen. Diese stimmt der Bauherr zuvor mit dem beauftragten Nachhaltigkeitsberater (Auditor) und zuständigen Planer ab. Zudem ist er für die formale Beantragung von Zertifikaten und Fördermitteln zuständig.

sind bei den jeweiligen Zertifizierungsstellen wie z. B. der DGNB gelistet und unterstützen den Bauherrn bei der Durchführung der Zertifizierung und den unterschiedlichen Qualitätsstandards. Sie sind unabhängig von der Zertifizierungsstelle und im Auftrag des Bauherrn tätig. Die Leistungen sind nicht verbindlich vorgegeben, sondern müssen individuell vereinbart werden. Auch hierzu gibt es Infos durch die Zertifizierungsstellen.

ist für die Umsetzung der vorher vereinbarten Qualitäten verantwortlich. Abweichungen müssen eng mit dem Nachhaltigkeitsberater und dem Bauherrn abgestimmt werden. Er formuliert in seiner Planung auch konkrete Anforderungen an Bauprodukte.

trifft in der Regel die Auswahl der Bauprodukte gemäß Planer-Anforderungen. D. h. er muss darauf achten, dass die Produkte QNG-ready sind. Nachweise sind im DGNB Navigator hinterlegt und durch das Sentinel Holding Institut belegt.

ist Vertragspartner des Bauherrn, beantwortet Fragen zur Zertifizierbarkeit und ist für die Prüfung der Unterlagen verantwortlich. Die Leistungen sind nicht verbindlich vorgegeben, sondern müssen individuell vereinbart werden. Ihre Kompetenz und Unabhängigkeit als Prüf- und Vergabestelle wird von der nationalen Akkreditierungsbehörde DAkkS überwacht.

mit finaler Entscheidungsbefugnis bei allen Fragen zum QNG ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Das BMWSB erteilt Zertifizierungsstellen gegen Vorlage einer Akkreditierungsurkunde die Lizenz, das QNG-PLUS und das QNG-PREMIUM zu den Bedingungen dieser Siegeldokumente an Antragstellende zu vergeben.

 

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Wavin Produkte mit Prüfzertifikat im DGNB Navigator (QNG-ready).

Wavin Produkte haben das Prüfzertifikat von Sentinel Holding Institut als „geprüft nachhaltiges Produkt“. Diese Zertifikate sind im DGNB Navigator hinterlegt und können somit von allen Akteuren eingesehen und genutzt werden um zu belegen, dass die eingesetzten Wavin Produkte den Zertifizierungsprozess positiv unterstützen.

 

Ausführliche Infos erhalten Sie zudem in unserem Whitepaper „Der Weg zum Qualitätssiegel – nachhaltiges Bauen“