Dicht ist trumpf
Wenn der Begriff Fremdwasser im Zusammenhang mit Kanalisationssystemen fällt, so geht es hierbei in erster Linie um das infolge von Undichtigkeiten in die Leitung infiltrierende Grund-, Schichten- oder Sickerwasser. Eine wesentliche sich hieraus ergebende negative Auswirkung besteht in einer unnötigen hydraulischen Belastung der Kläranlage durch das zusätzliche Wasseraufkommen. Dies führt zu höheren Betriebskosten und damit zu einer finanziellen Mehrbelastung der Kommunen.
Wenn der Begriff Fremdwasser im Zusammenhang mit Kanalisationssystemen fällt, so geht es hierbei in erster Linie um das infolge von Undichtigkeiten in die Leitung infiltrierende Grund-, Schichten- oder Sickerwasser. Eine wesentliche sich hieraus ergebende negative Auswirkung besteht in einer unnötigen hydraulischen Belastung der Kläranlage durch das zusätzliche Wasseraufkommen. Dies führt zu höheren Betriebskosten und damit zu einer finanziellen Mehrbelastung der Kommunen.
Doch undichte Kanäle schlagen nicht nur ökonomisch negativ zu Buche. Ein unerwünschter Austritt des Abwassers, die sogenannte Exfiltration, geht gleichermaßen einher mit einer potenziellen Verschmutzung des umliegenden Bodens und des Grundwassers. Daher sollten dichte Abwasserleitungen und -kanäle unter ökonomischer wie ökologischer Prämisse das oberste Ziel sein. Moderne und konsequent qualitätsorientierte Werkstofftechnologien und Verbindungstechniken, wie sie die Wavin GmbH zur Verfügung stellt, sind an dieser Stelle alternativlos für den Schutz der Umwelt und für ein kosteneffizientes Anlagen- und Netzmanagement.
Gleichwohl handelt es sich bei Fremdwasser in Kanalisationssystemen um ein extrem vielschichtiges Problem. Denn auch bei Fehlen von Undichtigkeiten kann Fremdwasser aus anderen Quellen in die Kanalisation und in die Klärwerke gelangen. Definitorischen Aufschluss hierüber gibt die DIN EN 752. Sie beschreibt Fremdwasser als einen „unerwünschten Abfluss in einem Entwässerungssystem“. Doch was genau ist in diesem Zusammenhang ‚unerwünscht‘? Die Subjektivität der Formulierung gewährt ein hohes Maß an Interpretationsspielräumen. Daher erweitert das DWA-Merkblatt 182 seine Definition auf „Fremdwasser ist das in Abwasseranlagen abfließende Wasser, welches weder durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften verändert ist, noch bei Niederschlägen von bebauten oder befestigten Flächen gesammelt und bestimmungsgemäß eingeleitet wurde.“ Diese Erweiterung der Definition unterstreicht, dass die Ursachen für Fremdwasserzuflüsse nicht ausschließlich auf Infiltrationen beschränkt sind. Auch Fehlanschlüsse von Leitungen führen zu Fremdwasserzuflüssen. Dabei kann es sich um zunächst temporäre Drainageleitungen handeln, die nach Beendigung einer Baumaßnahme ‚vergessen‘ wurden, aber auch um generell unerlaubte sowie falsch angeschlossene Leitungen, die anstelle mit einem Regenwasserkanal mit dem Schmutzwasserkanal verbunden sind.
Um die genannten negativen Auswirkungen von Fremdwasser zu minimieren, sollte eine effiziente Fremdwasserreduzierung das erklärte Ziel von Kommunen und Netzbetreibern sein. Dabei ist zunächst die individuelle Fremdwassersituation zu analysieren und zu evaluieren. Bei der Abschätzung, ob potenzieller Handlungsbedarf besteht, ist dabei zusätzlich zu berücksichtigen, ob es sich um ein Mischwasser- oder ein Trennsystem handelt. Auf Grundlage näherer Untersuchungen und wenn die genauen Fremdwasserquellen bekannt sind, empfiehlt das DWA-M 182 die Aufstellung eines Maßnahmenkataloges. Dieser enthält neben möglichen Einzelmaßnahmen (z. B. Sanierung einzelner Kanäle, Abkopplung von punktuellen Fremdwassereinleitungen etc.) auch die Abschätzungen der Risiken, die diese Einzelmaßnahmen mit sich bringen. Hier ist ein möglicher Grundwasseranstieg zu nennen, der ebenso wie eine Grundwasserabsenkung negative Auswirkungen auf die angrenzende Bebauung haben kann. Bevor daher umfangreiche Kanalsanierungsarbeiten für dichte Leitungen in Angriff genommen werden, ist es ratsam, die gesamten hydraulischen und geografischen Verhältnisse im entsprechenden Einzugsgebiet zu betrachten und ggf. zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, die die negativen Auswirkungen verhindern oder abmildern. Zum Schutz der Umwelt sollte jedoch auf keinen Fall auf eine Sanierung oder auf eine vorausschauende Planung und Erstellung dichter Abwasserleitungen und -kanäle verzichtet werden.