Künstliche Intelligenz im Regenwasser-Management: Wie Daten unsere Städte klimaresilient machen

Sensoren, Wetterprognosen, lernende Systeme – was in der Industrie Standard ist, hält nun auch in die Stadtplanung Einzug. Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht ein präziseres und flexibleres Regenwassermanagement. Damit werden städtische Infrastrukturen intelligenter – und resilienter gegenüber dem Klimawandel.

KI im Regenwassermanagement
Künstliche Intelligenz im Regenwassermanagement: Wie Daten unsere Städte klimaresilient machen (4/8)
2:53

Wenn Regen zur Herausforderung wird

Starkregenereignisse, Überflutungen, Hitzeperioden – die Wetterextreme der letzten Jahre sind deutliche Warnzeichen. Konventionelle Entwässerungssysteme stoßen dabei schnell an ihre Grenzen. Um Städte zukunftssicher zu machen, braucht es neue Denkansätze. Der Schlüssel liegt in einem datengestützten Wassermanagement, das auf aktuelle Informationen in Echtzeit reagieren kann – und hier kommt Künstliche Intelligenz ins Spiel. 

 

Wie KI städtische Systeme smarter macht

Intelligente Systeme wie smart gesteuerte Rückhaltungen oder das Wavin PolderRoof verknüpfen Sensordaten mit aktuellen Wetterprognosen. Sie analysieren kontinuierlich Wasserstände, Temperaturen und Niederschlagsmengen. Die KI erkennt Muster und trifft auf dieser Basis selbstständig Entscheidungen: Muss Wasser gespeichert oder abgeleitet werden? Kann es zur Bewässerung genutzt werden? Oder muss das System geleert werden, um Starkregen aufzunehmen? 

Diese automatisierte Entscheidungsfähigkeit ist ein entscheidender Vorteil gegenüber starren Systemen. Sie erlaubt nicht nur eine effizientere Wassernutzung, sondern schützt auch vor Überlastungen der Kanalisation und beugt urbanen Schäden vor. 

Smartes Regenwassermanagement

 

Vom Wenn-Dann zur lernenden Infrastruktur

Der technologische Fortschritt geht dabei über einfache Wenn-Dann-Regeln hinaus. Moderne KI-Modelle sind lernfähig. Sie analysieren historische Daten, erkennen wiederkehrende Muster und verbessern ihre Entscheidungsgrundlage kontinuierlich. So entwickeln sich urbane Wassersysteme mit jeder Wetterlage weiter und passen sich langfristig den klimatischen Bedingungen an – ein lernendes System im besten Sinne. 

 

Planen mit Perspektive: Neue Rollen für Architekten

Für Architekt:innen und Planer:innen bedeutet das eine neue Verantwortung – aber auch neue Gestaltungsmöglichkeiten. Die Integration intelligenter Wassersysteme in Gebäude und Quartiere erfordert frühzeitige Planung. Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen Technik, Natur und Stadtgestaltung miteinander harmonieren. Architekten werden damit zu Vermittlern zwischen digitaler Infrastruktur und urbanem Lebensraum. 

Architekten bauen klimaresiliente Städte

 

Fazit: Resilienz beginnt mit Information

Der Einsatz von KI im Regenwassermanagement ist kein Zukunftsszenario mehr – er ist gelebte Realität in Pilotprojekten weltweit. Die Kombination aus digitaler Steuerung, intelligenter Infrastruktur und nachhaltiger Planung bildet die Grundlage für widerstandsfähige Städte. Wer heute plant, sollte morgen nicht nachrüsten müssen. Und wer Wasser intelligent managt, schützt nicht nur die Stadt – sondern gestaltet Zukunft. 

 

Weitere, interessante Links