Schallschutz planen
Ob bei Sanierung oder Neubau, Wohn- oder Nichtwohngebäude, Hotel, Krankenhaus, Altersheim: Schalloptimierte Räume sind ein wesentliches Qualitätsmerkmal von Immobilien.
Die Umsetzung des bestmöglichen Schallschutzes im Sanitärbereich zu vertretbarem Aufwand ist alles andere als trivial. Vielfältige Einflussgrößen, Berechnungsmodelle und Rohrsysteme wollen in die Planung miteinbezogen werden. Hinzu kommen Lärmvorschriften und komplexe Anforderungen von Investoren, Eigentümern und Gebäudenutzern.
Für Planer ist die DIN 4109 die maßgebliche Norm beim Schallschutz im Hochbau. In der DIN 4109 sind die Anforderungen an die Schalldämmung von Bauteilen schutzbedürftiger Räume und an die zulässigen Schallpegel beschrieben.
Inhaltsangabe
Schallbrücken in der Planung eines Gebäudes vermeiden
Abwasserleitungen "schallschutzkonform" planen
Schallschutz beim Brandschutz
Schallschutz bei Installationssystemen
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Schallbrücken in der Planung eines Gebäudes vermeiden
Schallbrücken – einmal im Gebäude integriert, lassen sich nur mit großem Aufwand teuer wieder entfernen. Wir möchten Ihnen als Planer gerne fünf Praxis-Tipps zum Schallschutz geben:
- Wasserführende Leitungen an schweren Bauteilen oder Vorsatzschalen befestigen
- Befestigungen müssen körperschallentkoppelt sein
- Starke Richtungsänderungen vermeiden, da sie sonst Störgeräusche erzeugen
- Bei Schlitzen für Abwasserleitungen muss die Restwand noch eine Masse von mindestens 220 kg/m² haben
- Oft vergessen: Auch Sanitärgegenstände sowie Versorgungs- und Entsorgungsleitungen müssen akustisch entkoppelt werden
Abwasserleitungen "schallschutzkonform" planen
Bei der Planung der Abwasserleitungen sollten Sie besonders auf die Richtungsänderungen achten. So sind 90°-Änderungen zu vermeiden. Planen Sie stattdessen etwa zwei 45°-Bögen ein. Zudem sollte ein besonders gedämmtes, geräuscharmes und leicht zu installierendes Rohrsystem eingesetzt werden (Rohre, Bögen, Wanddurchführungen, Montageschellen), um die Übertragung von Körperschall und Luftschall zu minimieren.
Schallschutz beim Brandschutz
Was der Brandschutz mit dem Schallschutz zu tun hat? Eine Menge! So gelten Schallschutzmaßnahmen auch unter den Bedingungen des Brandschutzes.
Für Hausabflussrohre und -Installationsrohre empfiehlt sich eine Brandschutzmanschette oder ein Brandschutzband. Diese verschließen bei einem Brand die Wand- oder Deckendurchführung und verhindern, dass sich Feuer, Rauch und Gas ausbreiten.
Schallschutz bei Installationssystemen
Vorwand- und Inwand-Installationen, Register, Installationsschächte, Waschbecken, Wannen, Toiletten, Bidets, Urinale oder auch Sanitärarmaturen: Für all diese Systeme und Sanitärgegenstände gelten auch beim Schallschutz planerische Regeln. Neben der Wahl des richtigen Installationssystems sollten Sie diese Punkte beachten:
- Sind Schlitze in der Wand nötig, darf die Statik nicht beeinträchtigt werden. Die Masse der Wand muss ausreichen, um die Schallschutzanforderungen zu erfüllen.
- Statt einer Installation in der Wand mit Schlitzen werden Vorsatzschalen oder Vorwandregister empfohlen, um Körperschallbrücken zu vermeiden.
- Sanitärgegenstände wie Toiletten müssen körperschallentkoppelt aufgehängt werden – ohne die Statik zu beeinträchtigen.
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Unsere Schallschutzkompetenz ist über mehr als 30 Jahre gewachsen: Schließlich haben wir das erste Trinkwasser-Kunststoffrohr und das erste Schallschutzrohr aus Kunststoff im Abwasserbereich erfunden. Unser Wissen haben wir in einer informativen Broschüre für Architekten, Planer und Installateuren zusammengestellt. Interessiert?