Nicht umsonst genießt der Lärm- und Schallschutz in unzähligen Bereichen hohe Priorität. Viele Menschen verbinden mit dem Lärm- und Schallschutz jedoch vor allem sichtbare Maßnahmen, wie etwa den Einbau von Schallschutzfenstern. Der Vielseitigkeit des Schallschutzes wird dies jedoch nicht gerecht, denn relevant ist dieser auch in anderen Bereichen eines Gebäudes. Ein gutes und gemeinhin bekanntes Beispiel ist etwa die Verwendung von Trittschalldämmungen bei nachträglich verlegten Holzfußböden. Diese senken die Schallemissionen sowohl für die Eigentümer, als auch für Nachbarn, die möglicherweise vom Schall beeinträchtigt werden könnten.
Weitaus weniger tief im Bewusstsein verankert ist die Tatsache, dass Schallschutz auch in der Installationstechnik eine wichtige Rolle spielt. Für Handwerker und Planer spielt Schallschutz aber auch in diesem Bereich eine wichtige Rolle, schließlich können beispielsweise Wasserrohre eine nicht zu vernachlässigende Schallquelle sein.
Schallschutz ungleich Lärmschutz – Feine Unterschiede
Das Lärm die Lebensqualität negativ beeinträchtigt, ist gemeinhin bekannt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es nicht auch andere Quellen gäbe, die die Lebensqualität negativ beeinflussen können. Ein interessantes Beispiel sind Wasser- und Abwasserleitungen und andere Installationssysteme. Diese erzeugen durchaus Geräusche, die im Alltag als störend empfunden werden können. Insbesondere zu später Stunde können Abwasserleitungen Schall erzeugen der zwar nicht laut, aber als störend empfunden wird. Dem gilt es mit passenden Maßnahmen zum Schallschutz angemessen zu begegnen – insbesondere in Mehrfamilienhäusern, oder Objekten, die von vielen Menschen gemeinsam genutzt werden.
Welche Auswirkungen ein mangelhafter Schallschutz in der Installationstechnik haben kann, wird vor allem in Altbauten deutlich. Wasser- und Abwasserleitungen erzeugen Geräusche, die deutlich zu hören sind und insbesondere zu Ruhezeiten als störend empfunden werden. Um derartige Störungen zu beheben, ist ein ordentlicher Schallschutz in der Installationstechnik unumgänglich, schließlich kann die Nutzung von Installationseinrichtungen nicht verboten oder gar zeitlich beschränkt werden.
Möglich ist ein effektiver Schallschutz sowohl durch eine intelligente Konstruktion (vor allem bei Neuinstallationen) und durch die Dämmung der vorhandenen Installationstechnik. Bei Sanierungen oder Neubauvorhaben lassen sich selbstverständlich beide Möglichkeiten gut miteinander kombinieren. Die Systemlösungen von Wavin lassen sich beispielsweise von Beginn an so planen, dass sie sowohl funktional, als auch emissionsgerecht ihre Dienste leisten.
Fest installierter Schallschutz zeigt dauerhaft Wirkung
Anders als in anderen Bereichen, bietet ein sorgfältig geplanter Schallschutz in der Installationstechnik dauerhaften Emissionsschutz. Als simples, aber eindeutiges Gegenbeispiel dient ein Blick auf eigentlich wirksame Schallschutzfenster: Ist das Fenster geschlossen, funktioniert der Lärm- und Schallschutz einwandfrei – steht das Fenster hingegen offen, ist die Schutzwirkung dahin.
Schallschutz in der Installationstechnik ist hingegen dauerhaft und jederzeit gegeben. Einmal installiert, schützen derartige Maßnahmen langfristig und zuverlässig vor unangenehm empfundenen Emissionen. Derartige Maßnahmen von vorneherein vorzusehen ist also grundsätzlich eine gute Entscheidung.
Schall und Lärm werden oft individuell wahrgenommen
Dass Schall und Lärm negative Auswirkungen haben können, ist unumstritten. Dennoch werden diese von Menschen unterschiedlich wahrgenommen und entsprechend als unterschiedlich störend empfunden. Trotz der durchaus verschiedenen Wahrnehmung gilt jedoch die Annahme, dass Schallschutz grundsätzlich positive Auswirkungen mit sich bringt: Menschen die sich konkret beeinträchtigt fühlen sind weniger beeinträchtigt und Menschen die unbewusst beeinträchtigt werden, beispielsweise weil Schall und Lärm kurzzeitig die Nachtruhe stört, profitieren, wenn auch unbewusst, ebenfalls.
Um diese vorteilhafte Wirkung zu veranschaulichen hilft ein Blick in den Alltag: Das Ticken einer Uhr ist zwar im Vergleich zu anderen Quellen recht leise, kann aber in unterschiedlichem Maße als störend empfunden werden. Ähnlich verhält es sich auch mit Schall und Lärm, der von vorhandener Installationstechnik ausgeht.
Exkurs: Warum Schall und Lärm unterschiedlich wahrgenommen wird
Generell werden die Lautstärken unterschiedlicher Emissionsquellen in der Einheit Dezibel (dB) beziffert. Umgangssprachlich gilt die Faustregel: Je mehr Dezibel, desto lauter. Fachlich gesehen wird mit Dezibel jedoch der Schallpegel bezeichnet. Die Wahrnehmung dieses Pegels ist jedoch individuell, da jedes Gehör unterschiedlich sensibel ist. Dabei spielen auch die Frequenz einer Schallquelle und die Sensibilität des Gehörgangs eine Rolle.
Um dies zu veranschaulichen hilft ebenfalls ein, wenn auch umstrittenes, Praxisbeispiel: Vor einigen Jahren machte ein britischer Supermarkt Schlagzeilen, der herumhängende Jugendliche vertrieb, in dem ein Gerät die Umgebung mit einem als unangenehm empfundenen Ton beschallte. Dieser Ton war hochfrequent und ist aufgrund der mit steigendem Lebensalter nachlassenden Sensibilität des Gehörgangs nur für junge Menschen wahrnehmbar. Eine feste Grenze dahingehend, bis zu welchem Alter dieser wahrnehmbar ist, existiert jedoch nicht. Ähnlich verhält es sich also auch mit der Wahrnehmung alltäglicher Schallquellen.