Unsere Städte verändern sich – und mit ihnen die Anforderungen an ihre Planung. Der Klimawandel stellt uns vor die Herausforderung, urbane Räume widerstandsfähiger gegen extreme Wetterlagen zu machen. Gleichzeitig schreitet die Urbanisierung weiter voran, was die Versiegelung der Böden erhöht und den natürlichen Wasserkreislauf stört. Umso wichtiger ist ein Umdenken: weg von der schnellen Ableitung des Regenwassers, hin zu einer wassersensiblen Stadtplanung, die Wasser als Ressource integriert.
Früher wurde Regenwasser als Abfallprodukt gesehen – etwas, das es möglichst schnell aus dem Stadtraum zu entfernen galt. Heute ist klar: Diese Herangehensweise verschärft nicht nur die Gefahr von Überschwemmungen, sondern trägt auch zur Austrocknung urbaner Böden bei. Stattdessen sollte Regenwasser als Teil des natürlichen Wasserkreislaufs verstanden werden – ein Kreislauf, den es in der Stadt neu zu etablieren gilt.
Wassersensitive Stadtplanung bedeutet, Regenwasser dort zu behandeln, wo es fällt. Technisch heißt das: Dachflächen speichern Wasser, unterirdische Systeme wie der Wavin TreeTank versorgen Bäume mit Feuchtigkeit, und vernetzte Sensorik sorgt für eine bedarfsgerechte Steuerung. Gleichzeitig entstehen durch diese Maßnahmen grüne Oasen, die das Mikroklima verbessern und die Biodiversität fördern. So wird Wasser zum Werkzeug für gesunde, lebenswerte Städte.
Es geht nicht nur um technische Lösungen, sondern um eine neue Denkweise im Umgang mit Wasser: Regenwasser wird nicht einfach verwaltet, sondern gezielt gestaltet. Dafür braucht es interdisziplinäre Zusammenarbeit – zwischen Architektinnen, Stadtplanern, Landschaftsarchitektinnen und Ingenieuren. Wenn Wasser als integraler Bestandteil des Designs gedacht wird, entstehen Quartiere mit Zukunft: klimaresilient, lebenswert und nachhaltig.
Wassersensible Stadtplanung ist mehr als ein Trend. Sie ist eine notwendige Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit – und eine große Chance für die Gestaltung lebenswerter Städte. Indem wir das Regenwasser nicht länger als Problem, sondern als Gestaltungselement begreifen, schaffen wir urbane Räume, die mit der Natur arbeiten – nicht gegen sie.