So selbstverständlich wie sauberes Wasser und Abwasser für die meisten von uns sind, so denken wir kaum darüber nach, was nach der Toilettenspülung passiert, oder was durch den Abfluss fließt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Solange die Toilette nicht verstopft ist oder der Wasserhahn platzt, bemerken wir nicht, wie wichtig Installateure tatsächlich sind. Nur dann merken wir, dass Installateure entscheidend für sicheres und gesundes Wohnen sind. Immerhin gehören sauberes Wasser und Abwasserbeseitigung zu den wichtigsten Notwendigkeiten im Leben.
Da sich unsere Welt durch die Auswirkungen von Klimawandel, Urbanisierung und Bevölkerungswachstum um uns herum schnell verändert, wird es immer weniger selbstverständlich, dass Wasser für jeden zugänglich ist. Wir rasen auf ein weltweites Wasserdefizit von 40 % im Jahr 2040 zu, und Regionen mit geringer gesamtwirtschaftlicher Stabilität werden die ersten sein, die es trifft.
Installateure spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung von Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung für alle. Sie ermöglichen uns unser tägliches Leben, indem sie in der “unsichtbaren” Welt, die in den Räumen hinter unseren Wänden und unter unseren Fußböden liegt, agieren. Sie besitzen sowohl das Wissen als auch die praktischen Fähigkeiten, um uns Zugang zu sauberen Wasserquellen zu ermöglichen, wodurch letztendlich öffentliche Gesundheit, Umweltverträglichkeit und wirtschaftlicher Wohlstand ermöglicht werden.
Deshalb haben wir uns bei Wavin verpflichtet, weltweit Installateure zu schulen. Jeden Tag. Aufgrund der Auswirkungen von Covid-19 mussten wir uns anpassen und haben daher das bis jetzt erste und größte Online-Event für Installateure organisiert. Wir sind mit über 6300 Installateuren aus 11 Ländern in Lateinamerika “zusammengekommen” und haben die relevantesten Themen und Herausforderungen, denen sich Installateure heutzutage stellen müssen, diskutiert.
Aufgrund der Covid-19 Pandemie fand das Seminar online statt
SHK-Installateure in Lateinamerika
Die geografische Lage bestimmt zu einem großen Teil, welchen Herausforderungen sich Installateure bei der Ausübung ihres Berufs stellen müssen. In Lateinamerika wohnen mehr als 620 Millionen Menschen, von denen 80 % in städtischen Gebieten leben. Viele große Städte leiden unter schlechter und alter Infrastruktur, was zu Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung führt. 45 - 70 % aller Gebäude in Lateinamerika sind das Ergebnis von Eigenbau, was bedeutet, das große Bauprojekte nicht durch zertifizierte Bauunternehmen durchgeführt werden, sondern durch Selbstständige. Besonders durch diverse Familien, die sich auf besondere Gewerbezweige spezialisiert haben. Gebäude werden in enger Zusammenarbeit mit Familien gebaut, die sich auf Maurerei, Tischlerei, Fliesenlegen und Installateurs Arbeiten spezialisiert haben. Das handwerkliche Wissen wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Die Teilnehmer hörten den Erklärungen aufmerksam zu
Installationshelden
Da Installateure für unser Wohlbefinden unverzichtbar sind, müssen wir den Profis vor Ort helfen, voranzukommen. Mit besserer, beständigerer und vermehrter Ausbildung können sie einen wesentlichen Einfluss auf lokale Gemeinden haben. Bei unserem vor kurzem stattgefundenen Installateur-Kongress haben wir darüber gesprochen, dass wir Regionen von innen heraus zukunftssicher machen müssen. Dies bedeutet, dass wir in Qualitätsstandards, soziale Sicherheit, Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen investieren müssen. Zur Errichtung starker lokaler Gemeinden, brauchen wir ein starkes globales Netzwerk, um Wissen und Kompetenz auszutauschen und somit lokale Installateure zu stärken. So wie die „plomeros“ oder „gasfiteros“ in Lateinamerika - oder „PlumbHeroes (Installationshelden)“ - wie wir sie gerne nennen.
