Diese Bedenken sind jedoch wissenschaftlich kaum belegbar. Don Elworthy, Senior Contracts Manager bei Panks Engineers Ltd., erläutert:
„Bis vor einigen Jahren gab es kaum Richtlinien für die Druckprüfung mit Luft, und man verwendete Drücke von bis zu 12 bar. Das war tatsächlich zu gefährlich – und es kam zu Unfällen. Die Wahrheit ist: Mit geschultem Personal und der Einhaltung klarer Arbeitsanweisungen lässt sich die Druckprüfung mit Luft sicher und präzise durchführen.“
Mit wachsender Verbreitung und Erfahrung in der Baubranche gewinnt diese Prüfmethode weltweit an Akzeptanz – nicht zuletzt aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile. Der Grund:
Größere Gebäude bedeuten größere Herausforderungen.
Parallel zur weltweiten Zunahme der Größe von Bauprojekten und Gewerbeimmobilien steigt auch der Einsatz von Druckprüfung mit Luft. Je größer ein Gebäude, desto komplexer die Sanitäranlage – und desto aufwendiger die herkömmliche Druckprüfung mit Wasser.
Das liegt daran, dass die gesamte Anlage vor der Prüfung vollständig entlüftet werden muss. Anschließend heißt es, die komplette Anlage zu prüfen, das Wasser komplett zu entleeren und alle Rohrleitungen gründlich zu trocknen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich kein Wasser mehr in der Anlage befindet. Andernfalls besteht bei niedrigen Temperaturen die Gefahr, dass die Rohre durch gefrorenes Wasser platzen. Außerdem soll so Wasserstagnation und das damit verbundene Risiko des Bakterienwachstums, beispielsweise von Legionellen, vermieden werden. Lesen Sie hierzu auch folgenden ► Blogartikel.
Schnellerer und unkomplizierter Prüfprozess für große Gebäude
Im Gegensatz dazu ist die Luftprüfung in der Regel schneller und effizienter. Das liegt daran, dass Druckprüfungen mit Luft schrittweise durchgeführt werden können, ohne dass jedes Mal das gesamte System geprüft werden muss. Das heißt, dass einzelne Rohrleitungsabschnitte während des Baus geprüft werden können.
Eric van der Blom, Sanitärfachkraft bei Techniek Nederland, erläutert:
„Die Druckprüfung mit Luft kann in Teilabschnitten des Gebäudes erfolgen, ohne dass vorher Rohrleitungen entlüftet werden müssen. Druckprüfungen mit Luft sparen insgesamt Zeit, weshalb sie sich inzwischen weitgehend durchgesetzt haben.“
Eine Druckprüfung mit Luft dauert in der Regel 130 Minuten pro Abschnitt gegenüber nur 20 Minuten für eine Druckprüfung mit Wasser. Wenn man allerdings die für die Wasseraufbereitung, Entleerung und Trocknung erforderliche Zeit sowie die wöchentlichen Spülungsanforderungen berücksichtigt, entstehen weniger Bauunterbrechungen und die Fertigstellung erfolgt schneller.
Lecksuche – bevor Probleme entstehen
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Druckprüfung mit Luft: Lecks werden frühzeitig erkannt und behoben, noch bevor die gesamte Anlage installiert ist. Das reduziert Nacharbeiten und vermeidet Verzögerungen.
Moderne akustische Lecksuchgeräte erleichtern die Lokalisierung von Lecks mit Druckluft erheblich. Die akustische Leckage-Signal-Funktion des Tigris K5/M5 erzeugt beispielsweise ein lautes, sehr gut vernehmliches Pfeifsignal, sobald Luft aus einem Fitting entweicht, sodass Installateure undichte Stellen schnell orten und beheben können. Dadurch werden bei großen, komplexen Projekten notwendige Reparaturen erheblich vereinfacht und zugleich kostspielige Wasserschäden vermieden.
Projektabwicklung in höchster Qualität
Diese effiziente und risikoarme Prüfmethode ist nicht nur für Großbauprojekte relevant. Durch die Beseitigung der Gefahr von Wasserschäden an neu installierten Wänden, Böden und anderen Einbauten können Bauprofis bei fast jedem Projekt sicher sein, dass die Qualität ihrer Arbeit nicht durch Schäden in letzter Minute beeinträchtigt wird. Indem sie zur Qualitätssicherung der Arbeiten vor Ort beitragen, helfen Druckprüfungen mit Luft, die Qualität der Projektausführung zu sichern und gleichzeitig das Risiko prüfungsbedingter Verzögerungen bei der Übergabe auszuschließen.
Von diesem risikoarmen Ansatz profitieren auch weniger traditionelle Bauformen wie z. B. Fertigmodule. Modulbad, ein Hersteller von Fertigbädern, hat die Vorteile der Druckprüfung mit Luft zur Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen und termingerechten Lieferung von Projekten erkannt und setzt die Druckprüfung mit Luft seit 30 Jahren als Teil seines Qualitätskontrollverfahrens ein.
Jede von dem Unternehmen hergestellte Kabine wird systematisch auf Lecks geprüft. Vertriebsleiter Finn Bjorn-Hansen erklärt, warum dies die bevorzugte Prüfmethode ist:
„Wasserkontakt während der Produktion kann Farbe, Fliesen und Rohrleitungen beschädigen. Durch die Druckprüfung mit Luft wird sichergestellt, dass die Kabinen bei der Auslieferung absolut sauber und trocken sind. Außerdem wird das Risiko von gefrorenen Rohren vermieden, wenn diese vor dem Transport im Freien gelagert werden. Druckprüfungen mit Luft helfen uns dabei, die hervorragende Qualität zu liefern, für die unsere Fertigbäder bekannt sind.“
Damit der hervorragende Ruf der Marke gewahrt bleibt, empfiehlt Modulbad den Installateuren außerdem, nach der Lieferung eine Druckprüfung mit Luft durchzuführen.
Die beste Druckluftlösung für Ihr nächstes Projekt
Wir bei Wavin sind stolz darauf, dass wir mit der Einführung unserer beliebten Tigris K5/M5-Lösung im Jahr 2019 eine Vorreiterrolle auf dem Markt für Druckprüfungen mit Luft übernommen haben. Dieses hochwertige Pressfitting revolutioniert die Lecksuche mit seinem akustischen Leckage-Signal, mit dem Installateure nicht verpresste Fittings erkennen können – ohne Befüllung der Anlage mit Wasser.
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